Wheelbase

Die Wheelbase ist das Herzstück eines jeden Simulators. Hier werden die Lenkkräfte simuliert und es wird dem Fahrer über das sogenannte Force Feedback vermittelt, was das Fahrzeug im Moment macht.

Derzeit gibt es drei verschiedene Antriebsarten auf dem Markt: Geardrive, Beltdrive und Direct Drive, die sich alle stark im Fahrgefühl und im Preis unterscheiden.

 

 

  • Geardrive

    Bei einer Wheelbase mit Geardrive treibt der Servomotor direkt ein Zahnrad an, das die Kraft wiederum an das Lenkrad weitergibt. Die Technik ist im Gegensatz zu der in Belt- und Direct Drive Wheelbases deutlich simpler und kostengünstiger.
    Die übliche Verwendung von Plastikzahnrädern beschränkt das maximale Drehmoment deutlich und es kann in der Regel nur etwa ein Zehntel der Kraft einer moderat eingestellten Direct Drive Base erreicht werden. Zudem gelten Wheelbases mit Geardrive im Vergleich als recht laut und je nach Modell auch als unpräzise.
    Dennoch bieten Geardrive Wheelbases ein sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis und eignen sich hervorragend für Einsteiger.

 

  • Beltdrive

    Bei Beltdrive-Wheelbases treibt der Servomotor einen Riemen an, der dann mit dem Lenkrad verbunden ist. Im Gegensatz zum oben genannten Geardrive lässt der Riemen eine deutlich höhere Kraftübertragung zu und ermöglicht somit bereits ein deutlich satteres, realistischeres Feedback. Nachteile der Wheelbases mit Beltdrive finden sich überwiegend bei dem, vergleichsweise, recht indirekten Fahrgefühl und der höheren Ausfallquote, die meist durch Überbeanspruchung des Riemens oder nicht erfolgter Wartung zustande kommt.
    Wheelbases mit Beltdrive sind in der Regel bereits deutlich kostspieliger als solche mit Geardrive, aber dennoch günstiger als die ersten Direct Drive Modelle und stellen somit einen guten Kompromiss dar.

(Symbolbild: Fanatec CSL Beltdrive Wheelbase)

  • Direct Drive

    Direct Drive Wheelbases sind der aktuelle Stand der Technik und dem entsprechend sehr kostspielig, womit aber bereits der einzige echte Kritikpunkt aufgezählt wäre.
    Beim Direktantrieb ist der Servomotor, wie der Name bereits sagt, direkt mit dem Lenkrad verbunden, wodurch Feedback ungefiltert beim Fahrer und dessen Input unmittelbar als Signal beim Computer ankommt. Durch die direkte Verbindung kann zudem deutlich mehr Kraft übertragen werden, was insbesondere bei älteren Fahrzeugen ohne Servolenkung zum Tragen kommt.
    Weitere Vorteile von Direct Drive Systemen sind der geringere Verschleiß und der damit niedrigere Wartungsaufwand und die deutlich niedrigere Geräuschkulisse, insbesondere im Vergleich zu Lenkrädern mit Geardrive.
    Die von uns unter anderem im 3Motion verwendeten Wheelbases der Marke SimuCube basieren auf dem Open Sim Wheel Design (OSW) Baukasten, der sich stark an den ersten Direct Drive Wheelbases von deren Erfinder Leo Bodnar orientiert.
    Hierbei kommen MiGE-Servos zum Einsatz, die sich normalerweise in Industrieroboterarmen finden. Signale werden dann über BiSS C Encoder übertragen. Diese bieten den Vorteil, dass Sensordaten kontinuierlich, also ohne Unterbrechung und ultrapräzise übertragen werden.
    Grundsätzlich gilt: Teurer bedeutet hier nicht komplizierter in der Handhabung, im Gegenteil: Direct Drive Wheelbases helfen Einsteigern sogar eher, da sich Fahrfehler durch die schnelle Umsetzung der Reaktionen besser korrigieren lassen.


    (Symbolbild: SimuCube 2 Direct Drive System)